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Obwohl im Gebiet der Inneren See gegenwärtig Dutzende von Imperien und Königreichen gedeihen, waren diese Nationen nicht die Ersten, die dort entstanden sind. Zahlreiche ältere Imperien ebneten den modernen, erfolgreichen Ländern wie Cheliax, Andoran und Absalom den Weg. In manchen Fällen ist von diesen untergegangenen Reichen nichts übrig geblieben außer fremdartigen Ruinen oder unglaublichen Legenden. In anderen Fällen jedoch schuldet die moderne Welt ihre Form und Gestalt jenen, die zuerst kamen. In vielen Fällen sind diese Reiche vor zehntausenden von Jahren oder noch längerer Zeit untergegangen. Magie spielte in diesen damaligen Gesellschaften eine weitaus größere Rolle als heute; egal ob Abolethen, Schlangenvolk, Menschen oder völlig fremdartige und größtenteils vergessene Völker, diese Uralten woben die Magie sogar in die Gebäude und Grundfesten ihrer steinernen Städte. Diese konservierende Magie hat über die Jahre verhindert, dass die uralten Ruinen dem Zahn der Zeit, Erosion oder so brutalen, zerstörerischen Katastrophen wie Erdbeben, Vulkanausbrüchen oder gar dem Erdenfall selbst anheim fielen. Daher sind die Ruinen der uralten Reiche wie Ghol-Gan, Azlant und Thassilon selbst heute noch relativ intakt.
Urzeitliche Imperien |
Die Zeit vor der Inneren See |
Die Menschheit ist zwar das vorherrschende Volk auf Golarion, doch war dies nicht immer so. Sofern ihre eigenen Aufzeichnungen stimmen, waren die Abolethen unter den ersten Kreaturen, die eine Intelligenz entwickelten. Ihr Einfluss war sicherlich in den frühzeitlichen azlantischen Ansiedlungen spürbar; und von ihren Unterwasserstädten geht das erdrückende Gefühl von uralter Bedrohung aus.
Aber auch außerhalb der Ozeane existierten Nationen und Imperien, die dem Aufstieg der Menschheit vorangingen. Zyklopen beherrschten weite Teile des nördlichen Casmarons. Die uralten Ruinen auf den Fesselinseln, in den südlichen Flutländern und auf Mediogalti weisen darauf hin, dass die geheimnisvollen Erbauer der Ruinen des vorzeitlichen Ghol-Gan ebenfalls zu diesem Volk gehörten. Aus der pre-azlantischen Zeit sind kaum Spuren elfischer Präsenz auf Golarion vorhanden, es existieren aber dennoch Hinweise darauf, dass die Elfen in diesen frühen Tagen bestimmte Gebiete ebenfalls erstmals besiedelt haben. Das größte dieser vorzeitlichen Imperien aber war das Reich des Schlangenvolkes. Diese sadistischen Reptilienmonster hatten sich nicht nur über die Finsterlande ausgebreitet, sondern beherrschten auch weite Teile des nördlichen Garunds, Azlants und Avistans. Dort unterwarfen sie die „niederen“ Völker, welche ihnen begegneten. In vielen der ältesten unterirdischen Ruinen des Schlangenvolkes findet man Bilder von Angehörigen des Schlangenvolkes, die primitive Höhlenmenschen als Schlachtvieh und Lasttiere benutzten. Ohne den Aufstieg Azlants und seiner vielen erfolgreichen Kriege gegen das Schlangenvolk wäre Golarion zu einem bedeutend anderen Ort geworden.
Azlant |
Die Zeit vor der Inneren See |
In der Frühzeit der Geschichte, lange vor dem Zeitalter der Finsternis, förderten die fremdartigen Abolethen die Entwicklung der Menschheit. Sie führten sie aus ihren Höhlen und brachten ihr bei, Siedlungen zu gründen. Der Grundstein für Zivilisation und Kultur war gelegt. Jahrtausende lang gediehen die Menschen, bis sie schließlich ihr erstes großes Imperium gründeten; Azlant.
Azlant erstreckte sich über die gesamte Breite eines riesigen Inselkontinents inmitten des Arkadischen Ozeans. Es machte unvergleichliche Fortschritte in der Kunst, der Philosophie und den Wissenschaften. Schließlich glaubten die stolzen Herrscher Azlants jedoch, dass sie den Abolethen, die sie ja erst aus der Barbarei geführt hatten, überlegen waren. Die Abolethen spürten, dass die Menschen ihnen abtrünnig wurden. Sie blickten zu den Sternen hinauf, vereinten ihre Kräfte und führten als Strafe für diese Untreue ein mächtiges Ritual aus: Sie ließen einen Hagel großer Steine von den Sternen hinab auf die Erde stürzen. Die Katastrophe riss die gesamte Insel Azlant in den Untergang und zerschmetterte sie. Die Bevölkerung wurde ausgelöscht und zurück blieb anstelle des mächtigen Reiches nur ein unterseeisches Labyrinth aus zerfallenen Ruinen in überfluteten Schluchten.
Die Elfen der Mordantspitze segeln noch immer durch diese Gewässer und versuchen, die Geheimnisse der Vergangenheit vor den Augen opportunistischer Forscher zu verbergen. An den Küsten der Inneren See findet man aber noch immer die Überreste alter azlantischer Kolonien. Manchmal sind es nur ein paar Gebäude, manchmal aber auch riesige Stätten, an denen einst Hunderte von Bauten standen. Die meisten, die nicht irgendwann zu andoranischen oder taldanischen Siedlungen wurden, besitzen entweder keine große historische Bedeutung oder sind noch unentdeckt; und dem entsprechend voller unvorstellbarer Schätze.
Expeditionen nach Azlant enthüllen immer wieder aufregende Hinweise auf die Macht dieser Nation und ihre einzigartigen Bräuche. Dass derart viele ihrer Gebäude nicht nur den Erdenfall, sondern auch die folgenden 10.000 Jahre überstanden haben, ist ein Beweis für ihre architektonischen und baumeisterlichen Künste, sowie ihre magischen Konservierungsmethoden. Die meisten azlantischen Ruinen tragen eine nachhallende magische Aura; häufig handelt es sich um die letzten Reste dieser konservierenden Magie, welche den Zahn der Zeit fern gehalten hat. In den meisten Fällen lässt diese Magie inzwischen jedoch nach. Verschwörungstheoretiker weisen auf eine mögliche Verbindung zwischen diesem Versagen und dem Tod Arodens, des sogenannten „Letzten Azlanti“, hin. Doch was auch immer der Grund dafür sein mag, die Gelehrten erkennen, dass es an der Zeit ist, Azlants Hinterlassenschaften zu erforschen und zu entdecken, ehe diese uralten, nun langsam zerfallenden Ruinen für immer verschwinden.
Thassilon |
Die Zeit vor der Inneren See |
Zur Blütezeit des Alten Azlant verbannten die zauberkundigen Mystiker dieses Kontinente umspannenden Reiches einen mächtigen Magier namens Xin für dessen skandalöse Ansicht, dass aus der Zusammenarbeit mit den niederen Völkern eine noch mächtigere Nation hervorgehen könnte. Der Ausgestoßene erreichte die Küste Avistans an der Spitze einer Armee und mit einem Plan: In der Region, welche eines Tages als Varisia bekannt sein sollte, gründete er das thassilonische Reich. So brachte er den einfachen Nomaden Avistans (Varisiern und Schoanti) den Handel und die Zivilisation. Während Thassilon wuchs und an Einfluss gewann, ernannte Xin die mächtigsten sieben, mit ihm verbündeten Magier zu Statthaltern und teilte sein Imperium in sieben Nationen auf. Diese Statthalter konzentrierten sich jeweils auf eine der sieben Schulen der Runenmagie, die Xin im Einklang mit den azlantischen Tugenden der Herrschaft ausformuliert hatte. Man kannte sie als die Runenherrscher.
Xin setzte sein Vertrauen jedoch in die falschen Personen. Die Runenherrscher entrissen ihm die Kontrolle über sein Reich und führten in den folgenden Jahrhunderten in ihrer Grausamkeit Thassilon auf den Pfad der Dekadenz. Jeder Runenherrscher vertrat eine von Xins Tugenden der Herrschaft, diese wurden dabei aber in die sieben Todsünden pervertiert: Neid, Völlerei, Gier, Lust, Stolz, Faulheit und Zorn. Die Runenherrscher (die zornige Alaznist in Bakrakhan, die neidische Belimarius in Edasseril, der gierige Karzoug in Schalast, die faule Krune in Haruka, die lu.‹sterne Sorschen in Eurythnia, der stolze Xanderghul in Cyrusian und der gefräßige Zutha in Gastasch) versklavten Riesen und erschufen Monumente zu ihren eigenen Ehren, die noch heute das nordwestliche Avistan übersäen.
Am Ende war Thassilon zu dekadent geworden, um sich selbst noch erhalten zu können. Als der Erdenfall Golarion verwüstete, stand Thassilon sprichwörtlich bereits mit einem Bein im Grab. Die Legenden besagen jedoch, dass die Runenherrscher nicht mit ihrem Reich starben, sondern die kommende Katastrophe vorhergesehen hätten und in verborgene Festungen geflüchtet seien. Diese wiederum würden von mächtigen Artefakten, den sogenannten Runenbrunnen beschützt. Dort sollen sie heute noch in Stasis ruhen und darauf warten, dass sich die Runenbrunnen aktivieren und die Runenherrscher erwecken, auf dass diese ein neues Zeitalter einläuten.
Aus der Finsternis |
Die Zeit vor der Inneren See |
Der Erdenfall zerstörte Azlant und Thassilon und stürzte die Region der Inneren See in ein Zeitalter der Finsternis. Bis zum Beginn des Zeitalters des Zorns sollten keine tausend Jahre vergehen. Mit diesem neuen Zeitalter erblühte auch die Zivilisation erneut. Einige dieser frühen Zivilisationen, wie Osirion oder Belkzens Boden, existieren auch heute noch in der einen oder anderen Gestalt, während viele andere verloren gingen und dem Vergessen anheimfielen. Die mächtigsten dieser verlorenen Reiche werden im Folgenden aufgezählt:
Osirionologen nennen das Jahrtausende alte Reich, das sich vor der qadirischen Fremdherrschaft über Garund erstreckte, Alt-Osirion. Auf dem Höhepunkt seiner Macht (gegen -3.000 AK) war es eine der größten menschlichen Nationen, welche die Region der Inneren See je gesehen hat. Es umfasste oder erstreckte sich bis in die heutigen Länder Katapesch, Thuvia und Rahadoum und wurde von einer Abfolge an Gottkönigen beherrscht. Unter der Herrschaft der Pharaonen gedieh das Imperium. Alt-Osirion wurde auf den Trümmern eroberter Nationen und dem Rücken der Sklaven aufgebaut, die sich abplagten, um die riesigen Monumente zu errichten, die vom Ruhm der lebenden Gottkönige erzählten. Irgendwann aber brach die Herrschaft der Gottkönige zusammen, und es kostete Osirion viele Jahrhunderte, sich von dem darauf folgenden Zeitalter der Barbarei zu erholen.
Das Jistka-Imperium war die erste Nation, die um -4120 AK im Gebiet der Inneren See entstand. Es kontrollierte oder beeinflusste den ganzen Nordwesten Garunds und sogar einen Teil des südwestlichen Avistans. Der Aufstieg Osirions ereignete sich jedoch gleichzeitig mit dem Niedergang Jistkas, da viele Handelspartner Jistkas lieber die kürzeren Handelsverbindungen nach Osirion nutzten. Viele Taten und Errungenschaften dieses Imperiums gingen während der folgenden Eroberungen, den Übernahmen durch die Osiriani oder einfach im gnadenlosen Sand der Wüste verloren und fielen dem Vergessen anheim.
Man weiß nicht, wie die Schory selbst die grandiosen Maschinen nannten, welche ihre legendären fliegenden Städte in die Lüfte erhoben. Die Forschung der Gegenwart hat sich jedoch auf den Begriff „Aeromantisches Infandibulum“ geeinigt. Die Metropolen aus Glas, Adamant und Mithral repräsentieren einen fast gottgleichen Höhepunkt der mechanischen und arkanen Ingenieurskunst, der heutzutage kaum verstanden wird. Egal ob die Legenden wahr sind, dass die erste und größte dieser Städte, Kho, von der Tarraske zerstört wurde, von den Schory und ihren fliegenden Städten sind nur noch über das ganze zentrale Garund verteilte Ruinen zurück geblieben. Insbesondere die Ruinen von Kho erzittern in aller Stille unter den frei werdenden, uralten und geheimnisvollen Energien, welche von all jenen verflucht werden, die zum Plündern hierher kommen. Zwar ist die Schory-Technologie schon vor langer Zeit verloren gegangen, und niemand weiß, wie man sie nachbauen könnte, doch die entsetzliche Versuchung bleibt; und zugleich das Wissen, dass die Forschungen am Aeromantischen Infandibulum noch immer Früchte tragen könnten. Ein unangreifbarer, fliegender Herrscherpalast, der selbst den Jahreszeiten entrinnen könnte, würde seinen Besitzer zu einem lebenden Gott machen.
Viele verbringen ihr ganzes Leben mit der Suche nach einem intakten Stück schoryischer Magiehandwerkskunst; sie folgen den Geschichten über schwebende Gebäude, welche angeblich durch das Auge von Abendego gleiten, lautlos über den dichtesten Dschungeln des Mwangibeckens in der Luft schweben oder durch die kochend heiße Öde zwischen den Zhobergen treiben. Die Paranoiker der Inneren See verbreiten Gerüchte über fliegende Türme, steinerne Stufenpyramiden, seltsame goldene Dome, Glastürme und noch schlechter erkennbare Befestigungsanlagen, die schneller als Wolken am Himmel erscheinen und wieder verschwinden. Es ist möglich, wenn auch nicht wahrscheinlich, dass noch immer Hinterlassenschaften der Schory hoch über der Welt fliegen, vor Blicken geschützt und zu einem unbekannten Zweck.
Als kleinliche Streitereien und Machtkämpfe drohten, den Erfolg der Himmelsqueste der Zwerge in Gefahr zu bringen, sahen sich die zwergischen Anführer gezwungen, ihr zerstrittenes Volk zu einen. Dazu gründeten sie das Königreich Tar Taargadth. Als die Zwerge an der Oberfläche ankamen und ihre Himmelszitadellen errichteten, wurde daraus ein Imperium. Tar Taargadth bestand 6.500 Jahre lang, bevor es schließlich zusammenbrach. Das Gebiet ist heute als die Fünfkönigsberge bekannt. Die Zwerge dominieren es immer noch, konnten den alten Ruhm Tar Taargadths aber nicht wiederherstellen.
Die Tekritanische Liga war eine dezentralisierte Föderation aus mehreren mehr oder weniger unabhängigen Stadtstaaten. Sie lag zwischen Jistka und dem Alten Osirion. Auch wenn die Liga immer wieder Krieg gegen die beiden Reiche führte und in Grenzstreitigkeiten mit ihnen verwickelt war, diente die Gegend zugleich als Schmelztiegel der beiden Kulturen. Die Liga unterstützte das Alte Osirion bei der Zerstörung ihres westlichen Nachbarn, des Jistka-Imperiums. Zum „Lohn“ wurden die Stadtstaaten von Osirion später erobert und gegen -1.400 AK zum heutigen Thuvia umgewandelt.
Jüngere untergegangene Reiche |
Die Zeit vor der Inneren See |
Nicht alle verlorenen Reiche an der Inneren See gingen in grauer Vorzeit unter. Angesichts Arodens Tod vor gerade etwas mehr als einem Jahrhundert führten zwei zusätzliche Ereignisse zur Zerstörung dreier jüngerer Nationen. Im Norden verschlang die aufklaffende Weltenwunde das Barbarenreich Sarkoris, während im Süden das Auge von Abendego Lirgen und Yamasa ertränkte.
Einst war Lirgen eine vom Glück gesegnete Nation, doch heute rotten seine Reste in den von Stürmen geplagten Sümpfen der Flutländer vor sich hin. Lirgen wurde von einer mächtigen Astrologen- und Philosophenkaste beherrscht, den Saoc-Brüdern. In allen Dingen, von Geschäften bis hin zur Erlassung von Gesetzen, befragten sie die Sterne. Nachdem ihr Reich von der Flut zerstört worden war, nahmen sie sich in einem rituellen Selbstmord das Leben. Nur wenige Angehörige der Saoc-Brüder sind noch übrig; gerüchteweise versuchten einige mit unterschiedlichem Erfolg, ihr Heimatland zurück zu erobern.
Das düstere Barbarenkönigreich von Sarkoris ist nur das jüngste der Länder, welches im Massengrab von Avistans wechselhafter Geschichte gelandet ist. Es war ein wildes, von Stürmen heimgesuchtes Land bemalter Krieger und seltsamer Hexerei und gehörte zu den ersten, die nach Arodens Tod von der verderblichen Weltenwunde verschlungen wurden.
Yamasa war einst ein primitives, aber doch stolzes und mächtiges Reich. Es kontrollierte einen Großteil des Handels im westlichen Garund. Nachdem das Auge von Abendego entstanden war, wurde Yamasa in den Folgejahren vollständig zerstört. Die Bevölkerung zog sich entweder ins Landesinnere zurück oder ließ sich in den alten, inzwischen überfluteten Ruinen ihres früheren Ruhms nieder und praktiziert nun finstere Nekromantie und Kannibalismus.
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